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Zur Ausstellung in der Trotte Arlesheim 2016

SchattenwurfSchatten

Der Schattenwurf eines Körpers ist sein Wurfschatten. Und dieser setzt eine Lichtquelle voraus. Lichtquelle, Strahlungsintensität, Lichtfarbe, Einfallswinkel, Lichtkörper und vieles mehr kann man physikalisch beschreiben – oder mit künstlerischem Anspruch erforschen, was die Formen und Farben in der Verschattung erzählen. Zum Beispiel bei Pflanzen, die Licht vital brauchen und deshalb schattenwerfend zur Lichtenergie hin wachsen. Das ist einer der Ausgangspunkte für meine Arbeiten. Ich betrachte Schattenbilder bewusst, deren Verwandlungen durch den Sonnenstand, deren Gestalt im Lampenlicht. Skizzen oder Fotografien folgen, ich verdichte die Form und suche einen Ausdruck zwischen der originalen Form und deren Abstraktion.

Für mein Schaffen ist die Druckgrafik ideal: Auch sie kennt das «Original» einer Strichätzung auf der Kupferplatte und dessen «Schatten» der gedruckten Linie auf dem Papier. In diesem Sinne arbeite ich mit Techniken wie Radierung, Mezzotinto, Kaltnadel und Direktätzung. Und natürlich habe ich auch Cyanotypie für mich entdeckt, bei der die Foto-Grafik direkt im Wortsinne durch das Licht direkt entsteht, ein «Zeichnen mit Photonen». So entstehen aus Druckgraphiken Sequenzen einzelner Blätter oder Künstlerbücher und Leporellos. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt meines Schaffens.